Auch dieses Jahr möchten Christian, Jens und meine Wenigkeit unsere kleine Tradition
der kleinen TET - Reise Ende April fortsetzen.
Da wir Polen nun schon mehrfach unter die Stollenräder genommen haben und Tschechien im letzten Jahr nicht so der große Bringer war, entschieden wir uns in den kalten Wintermonaten dazu, den Radius etwas weiter zu stecken, aber nicht so weit, dass es nicht doch sinnvoll ist es in etwa neun Tagen zu schaffen. Unsere Wahl fiel dabei auf Kroatien. Das kleine Land lässt sich mit dem Auto und Trailer in einem überschaubaren Zeit & Kostenfenster zu erreichen.
Die Gruppe erweiterte sich im Laufe der Vorbereitungen um zwei Leutchen.
Aber dazu später mehr.
Kurz vor der Abreise musste Jens uns leider mitteilen, dass er dieses Jahr aufgrund seines Jobwechsels nicht mitreisen kann. Diese Nachricht nahmen wir mit ziemlich großer Traurigkeit auf, da wir von ihm im Gelände am meisten lernen können.
Er ist unser Profi für's Gelände.
Auf der eingefügten Karte seht ihr die Route, die wir genommen haben.
Für die Anreise teilte sich die Gruppe.
Christian und Andrej nutzen Caddy und Trailer um die Mopeds von Christian ( Teneree), Andrej ( BMW R 1200 GS) und Britta (BMW F 850 GS) zum Starthotel in Kostrena zu befördern.
Meine Wenigkeit wählt die Anreise auf eigener Achse. Da ich mir die Anreise immer auch als Reise gestalte und nicht nur schnell von A nach B kommen möchte, entschließt sich Britta, die über 1300 km bei mir im Sozia mitzufahren.
Zugpferd für diesen Entschluss war ganz sicherlich der von mir geplante Besuch einer Milonga in Nürnberg. Neben der Milonga in Nürnberg nahmen wir auch noch andere kleine kulturelle Einlagen am Wegesrand mit, wie zum Beispiel eine Kirche in Mistelbach, Schlösser und Burgen in Salzburg, die Burg - oder doch mehr Ruine - Haasberg.
Etwas Raftingfeeling nahmen wir in Ljubljana noch mit.
Gegen 20 Uhr am Samstag traf das Mopedteam in Kostrena ein, wo sie von den anderen beiden schon erwartet wurden.
Zum Team gehören auf dieser Tour
- unser Meister der Technik Christian
- der Navigator Jörg
- Mr. President Andrej
- Neuzugang Flummi Britta.
In unserer Gruppe hat jeder so seine kleinen Aufgaben, wie sich auch schon aus den Namen etwas heraus lesen lässt.
Meister der Technik und Navigator sind da selbst erklärend.
Flummi - sehr sprunghaft und voller Energie. Sie brauchte manchmal etwas Abkühlung in unterschiedlichster Form. Bevor es für sie das erste mal so richtig ins Gelände geht und nicht nur auf einem Übungsplatz mit geliehenem Moped gespielt wird, holt sie sich etwas Abkühlung in der Adria, die quasi direkt vor dem Hotel ist.
Mopeds & Draufsitzer sind jetzt bereit für die Abfahrt.
Da die große BMW die Anreise auf eigener Achse auf Rädern mit Straßenprofil
zurücklegte und sie aber auch beim Offroadspaß mitspielen möchte, bekommt sie vor dem Start noch ein paar andere Sohlen verpasst.
Der Satz Wechselräder für sie durfte bei Christian im Caddy mitreisen.
Bevor es in den Wald geht, nutzen wir noch einmal die Gelegenheit für einen tollen Ausblick über die Küste von Kroatien. Adria satt, umgeben von zauberhaften
grün & grau Tönen...
Nach nicht ganz einer Stunde Reisezeit machte Christian eine einladende Abkürzung für einen etwas größeren Bogen des Straßenverlaufs aus.
Da wir offroad fahren wollen, ziehen alle ohne nachzudenken ihm hinterher.
Auch unser Neuzugang Flummi, deren Moped nur auf dem Vorderrad offroadtaugliche Bereifung besitzt.
Das Hinterrad ist immer noch mit dem Straßenreifen bestückt.
Sie treibt ihre Maschine erstaunlich unbeschwert durch den losen Untergrund den Abhang hinauf, der sicherlich auf dem letzten Ende eine Steigung von mehr als 25 % aufweist. Und kommt im ersten Anlauf auf dem Asphalt an. Meine Wenigkeit bleibt leider am Hang hängen, weil der Flummi die Bahn nicht frei gemacht hat. Aber das verzeihen wir ihr.
Im zweiten Anlauf stellt auch für mich der lose Untergrund kein Hindernis für mich dar.
Unser Mister President lässt uns spielen und kehrt nach wenigen Meter ohne Asphalt auf diesem unbeschadet wieder zurück.
Am Wegesrand entdeckte ich ein Hinweisschild auf ein Aussichtspunkt. Die Route dorthin weicht zwar etwas von unserem Track ab aber den werden wir später mühelos wieder aufnehmen können. Nach einigen Kilometern, ich war mir schon gar nicht mehr sicher, ob wir nicht schon daran vorbei gefahren sind, entdeckte ich dann die Plattform, die gut 100 Meter von der Straße errichtet wurde. Die Zuwegung, schmal und abgegrenzt, ist offensichtlich für einen kleinen Spaziergang gedacht. Moped fahren ist etwa so ähnlich wie zu Fuß gehen. Kurzerhand rolle ich mit der GS runter zur Plattform.
Nach kurzem Zögern traut sich auch der Flummi mit ihrer Maschine zum Viewpoint zu rollen.
Christian und Andrej bleiben auf der Straße.
Denn für mehr als zwei Maschinen ist kein Platz.
Pladauz!
Der Klassiker!
Falsche Blickführung und enge Kurven passen einfach nicht zusammen!
Da fehlte nicht mehr viel bis zum Abgrund. Kein halber Meter weiter und wir hätten eine Seilwinde gebraucht, um die kleine GS wieder auf Schotter stellen zu können.
.... oder die GS wollte Kroatienerde küssen und erste Patina ergattern .
Pfützenspaß -
Der Navigator entdeckt eine Spielwiese.
Zu groß und rutschig für reibungsloses Bezwingen.
Da ist er wohl etwas aus dem Training oder in die Jahre gekommen....
Schwung nahm er aber der reichte nicht,
um ans andere Ufer zu gelangen.
Durch meine Mitreisenden wurde mir pro Tag eine Burg oder Ruine, die halbwegs am Wegesrand zu finden ist, als mein kultureller Höhepunkt des Tages genehmigt.
Burg Sokolac war kein großer Umweg, um sie zu erreichen. Sie bietet uns aber eine super Gelegenheit für ein Picknick mit frisch gekochten Kaffee.
Die Aufgaben vom Meister der Technik und dem Navigator sind ja schon kurz erläutert worden. Neuzugang Flummi darf unter dem Versprechen mitreisen, Skat zu erlernen und abends mit uns ein oder zwei Stündchen auch zu spielen.
Denn auf das nichtdeutsche Fernsehprogramm verspüren wir keine Lust.
Für die Mutigen, manche würde Leichtsinnige sagen, lud das etwas unwegsame Gelände am Wasserfall Potok Plitvica trotz eindeutiger Verbotsschilder zu einer Kletterpartie ein.
Mein Smartphone wäre bei dieser Aktion fast in die ewigen Wassergründe verschwunden. Aber dank dem schnellen Reagieren unseres Flummis kann ich auch auf dem Rest der Tour Fotos damit machen.
Und noch mehr Pfützenspaß, manchmal auch gefährlich nass für den U-Boot-Voyeristen (Navigator Jörg)... am Ende unterhaltsam für den Wassertest bestandenen Flummi... die beste Bugwelle geht an den Meister der Technik. Und auch dieser gönnte sich seinen Spaß, indem er die nächst große Pfütze zum Anlaß nahm, durch diese mit hindurchzujagen und die Wassermengen erfolgreich beim Hintermann auf Visier und Innenschuh zu platzieren. Gelungene Taufe könnte man sagen.
Jörg hat sich für *s beste Pfützenfoto vom Meister der Technik gut positioniert.
Aber nicht gut genug!
Zum trocken bleiben reichte es offensichtlich nicht.
Dann gab es für den Neuling den U-Boot-Test
mittels Flußdurchfahrt. Christian hatte Mühe sich trocken auf den Beinen zu halten.
Immer wieder sehen wir Häuser, die deutlich vom längst beendeten Bürgerkrieg gezeichnet sind.
Unser Meister der Technik übte sich als Schussel.
Er vergaß seine Männerhandtasche auf der Gepäckbrücke nach dem Rauchen
ordentlich zu verschließen.
Auf der folgenden Offroadstrecke verteilte sich ihr Inhalt während Fahrt rechts und links vom Weg.
Wir stellten fest,
in so eine Tasche passt verdammt viel rein.
Das schwarze Ziegenfell auf der GS von Mr. President könnte ihm beim langen Warten in der Sonne keine Kühlung mehr verschaffen.
Von Gracac nach Obrovac routet Google über die Straße 27. Wie langweilig! Etwa zwei Kilometer nach dem Ortsausgang von Gracac geht rechts eine tolle Schotterpiste ab. Sie führt über viele Windungen den Berg hinauf und bietet alle naselang wunderbare Ausblicke. Der Flummi nimmt das naselang an einer Stelle ein wenig zu wörtlich und lässt ihre GS etwas Bodenluft schnuppern.
Bis auf ein paar Kratzer am Sturzbügel gibt es aber nichts bleibendes. Aber das Ding heißt ja auch nicht umsonst Sturzbügel.
Auch er braucht seine Daseinsberechtigung.
Kleine Fotosession gab es durch Christian auch noch.
Nur Andrej wird auf uns etwas länger warten als vorab gedacht.
Nach 278 Kilometern endet der Tag in Knin.
Das unterwegs gebuchte Hotel sieht von außen nicht sehr einladend aus.
Aber die Zimmer waren in Ordnung, die Mopeds dürfen auf dem Hof hinter dem Haus die Nacht verbringen und was ordentliches zu essen gab es im Haus auch.
Alles so wie wir es zum Abschluss eines fahrintensiven Tages uns wünschen.
Ein ordentliches Frühstück gibt nicht nur Energie für den Tag. Es macht auch gute Laune
Mr. President dachte, er sei mit seinem unverkennbaren schwarzen Ziegenfell gekennzeichnet genug aber ein Ablaufdatum im Ausweis vom Oktober 2024 reicht einfach nicht, um Ende April 2025 nach Bosnien einreisen zu können.
Gerade bei Andrej, der auf mich immer sehr pedantisch wirkt, hätte ich dieses nicht erwartet.
Bei mir, der manchmal schon etwas unsortiert losfährt, hätte mich das weniger gewundert. Ich kontrollierte tatsächlich erst an der Grenze das Ablaufdatum meiner Grünen Versicherungskarte.
Shit Happens!
Was nützt es es? Wir beschließen zurück nach Knin zu fahren und dort in einem Café einen neuen Plan zu schmieden. Bis in ein Café schaffen wir es dann doch nicht. Halt an der ersten Tankstelle. Gemeinsam gehen wir die Optionen durch, die es gibt. Da wir am Morgen das Hotel in Mostar schon gebucht haben, was nicht mehr kostenfrei stornierbar war und wir uns auch auf Mostar freuen, entschließen wir uns schweren Herzens die Reise nach Mostar ohne Andrej fortzusetzen. Er wird diesen Tag und den Abend ohne unsere Gesellschaft verbringen müssen.
Etwas Strafe muss sein.
Nach dem wir den Weg von Knin zum Grenzübergang nach Bosnien nun doppelt gefahren sind und somit die ersten einhundert Kilometer für den heutigen Tag auf der Uhr stehen, machen wir bei der ersten besten schönen Gelegenheit eine Trink & Rauch & Fotopause.
Der direkte Weg von der Grenze nach Mostar würde über die M 6.1 führen.
Das ist uns aber wieder etwas zu langweilig.
Wir nehmen die R 409. Straßen wie sie uns gefallen.
Sie ist eine richtige Schotterautobahn.
Verführt zum schnell fahren.
Das wird natürlich auch in Bildern fest gehalten.
Der klare Bergsee Satorsko Jezero liegt auf 1506 Meter Seehöhe.
Die nicht ganz unanstregende Piste hier hoch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Während sich der Flummi den Schweiß von der Hochfahrt abspült, fragt sie sich, wie sie die Piste talwärts schaffen soll.
Jeder braucht so seine Pausen.
Und natürlich lassen wir uns einen Stadtbummel durch die beleuchtete Innenstadt nicht entgehen.
Aber vorher wird gut zu Abend gegessen.
Nach dem Frühstück nehmen wir uns noch einmal Zeit für eine kleine Shoppingtour durch die Altstadt. Da wir die Hotelzimmer erst um 11 Uhr geräumt haben müssen, können wir den Spaziergang in legerer Kleidung machen.
Außer meine Wenigkeit.
Meine Jeans liegt im Caddy von Christian trocken und verschleißfrei.
Ich liebe halt meine Mopedkleidung.
Dem Andrej schickte ich am gestrigen Abend noch ein Wegpunkt und eine Adresse, wo wir uns wieder treffen werden.
Bis dahin folgen wir einem von mir zurecht gebastelten Track, der auch Teile des bosnischen TET enthält und sonst über viele sehr kleine Straßen, zum Teil mehr Wege führt. Die Streckenführung erweist sich als sehr interessant und abwechslungsreich. Sie führt abseits von großen Ortschaften. An einer Stelle entscheiden Christian und ich umzukehren und eine Ausweichroute zu nehmen. An der Stelle tat sich eine wirkliche Geröllstrecke vom feinsten mit losen liegenden Steinen unterschiedlicher Größe vor uns auf und das auch noch bergauf. Machbar ja. Bin ich auch schon gefahren. Aber für unseren Neuling mehrere Nummern too much. Wer hier nicht von Anfang an mit Schwung hoch fährt, bleibt am Berg hängen. Und dann im Geröll wieder an zu fahren, bedarf einiger Übung und ist schon anstrengend wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß.
Von Anfang an achten wir darauf, möglichst nach einer Stunde Fahrzeit eine Pause einzulegen. Dieser Ort bot sich dafür mehr als an. Die Windräder stören zwar etwas die Idylle aber sie gehören nun mal zu unserer modernen Zeit dazu. Denn auch das Smartphone, mit dem ich diesen Reisebericht schreibe, braucht Strom.
Bei der Planung für den heutigen Track fiel mir auch der langgestreckte See Peruco Jezero auf. Da ich weiß, was der Flummi durch ihren Schwimmsport für eine Wasserratte ist, legte ich die Route entlang des Sees. Ob wir dann auch wirklich einen befahrbaren Zugang zum See finden werden, ließ die Karte etwas offen.
Dem Andrej hatte ich bei der Abfahrt ein ungefähres Zeitfenster gesagt, welches die Dreierkombi brauchen wird, um am vereinbarten Treffpunkt anzukommen. Aber da konnte ich noch wirklich abschätzen wie intensiv die Route zu fahren sein wird. Deshalb korrigiere ich unsere Ankunftszeit nach dem Bad noch einmal um eine Stunde nach hinten.
Wir nehmen eine der ersten Abfahrt zum See. Sehr loses Gestein und der Weg sieht aus als hier länger niemand entlang gefahren ist.
"Egal. Wir sind zu dritt. Irgendwie wird das schon." denke ich mir als Vorausfahrender.
Nach einigen hundert Metern sehe ich Wasser. Aber auch das der Weg immer schmaler wird und das Wenden der Mopeds auf dem Geröll anstrengend sein könnte. Ich lasse Christian und Britta ein wenig eher halten, wo noch etwas mehr Platz ist.
Dem Flummi sind die paar Meter mehr zu laufen nicht so wichtig, Hauptsache sie kommt zur Abkühlung schnell ins Wasser. Christian verzichtet auf ein erfrischendes Bad und übt sich im Wenden der Mopeds.
Die Erdanziehungskraft macht auch vor der großen GS nicht Halt.
Da die Unterkunft kein Frühstück im Angebot hatte, war der Plan, uns in einem Supermarkt mit allem notwendigen für ein ordentliches Picknick einzudecken. Bedacht haben wir dabei nicht, das heute der 1. Mai ist und auch hier ein Feiertag.
Alle Supermärkte sind geschlossen.
Ein kleines Frühstück gönnen wir uns in einem Café. Es löst aber das Problem der fehlenden Getränke während der Fahrt nicht .
Die Temperaturen sind auf über 25 Grad angestiegen und da ist trinken mehr als wichtig.
Wohl oder übel decken wir uns an einer Tankstelle mit einem Getränken ein.
Auf dem Weg dahin kommt es leider aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände zu einem Unfall innerhalb unserer Gruppe.
Nachdem alle Maschinen wieder stehen und nach Schäden kontrolliert wurden, nehmen wir die letzten paar Kilometer bis zur Kaverne unter die Räder.
So ganz ohne Schäden ging der Unfall doch nicht ab. Andrej berichtet von einem zunehmenden Schmerz im Fuß. Da wir nicht noch einen Unfall riskieren möchten, entschließen wir uns, von der Kaverne nur zurück bis Hotel der letzten Nacht zu fahren. Dies lag sowieso auf der Route zu unserem Starthotel. Es bietet einen großen Parkplatz und andere Annehmlichkeiten, um eine längere Wartezeit verbringen zu können.
Eigentlich wäre auf der Route zum Starthotel noch ein tolle Offroadpassage enthalten aber da auch Christians Yamaha einen kleinen Schaden genommen hat, der das Offroadfahren verhindert, wird diese Passage in den nächsten Besuch in Kroatien verschoben. Heute rollt die Yamaha brav die Straße entlang.
Christian fährt zum Hotel und holt den Caddy mit dem Trailer.
Britta und meine Wenigkeit kümmern sich um den angeschlagenen Mr. President.
Ich nutze nebenbei auch die Zeit, um meine BMW auf den Sohlentausch vorzubereiten. So kann ich später auf Straßenreifen die 150 km zurück zu Starthotel fahren.
Vorab verladen wir gemeinsam
die kleine & die Ziegenfell-GS auf dem Trailer.
Im Restaurant stärken wir uns dann gemeinsam bei einem guten Essen.
Ich gönne mir auf der Fahrt zum Hotel eine Route quer durch die Berge.
Gefühlt ist hier keine Gerade länger als 300 Meter.
Auf den Straßenreifen macht das so richtig Spaß.
Im Starthotel angekommen verabschieden wir Andrej auf sein Zimmer. Christian, Britta und ich gehen nochmal kurz an die Adria und werten den Tag mit einem Blick auf das Wasser aus bevor es am nächsten Morgen Richtung Heimat gehen wird.
Christian und Flummi chauffieren 3 Maschinen sicher durch die Serpentinen und Länder. Flummi besteht die Prüfung der Gespannfahrt. Nur den Tank in unvertrautem Auto und bei ungünstger Lenkradhöhe versperrter Sicht auf den Füllstand hat sie nicht im Blick. Christians Erholungszeit schmälerte sich durch ein gerade noch rechtzeitiges Anfragen nach dem Füllstand.
Mit 20 km Restfüllstand und zum Glück das letzte Stück Talfahrt bibberte sich die Autocrew bis zur nächst gelegenen Tankstelle. Christian beobachtete das Geschehen tiefenentspannt und verarbeite das Ganze an der Zapfsäule bei seiner F6....
Ab Nürnberg musste Christian dann auf Flummi als unterstützenden Fahrer verzichten, die in Nürnberg zum Weiterfahren auf eigener Achse mit Kultureinlage überwechselte.
Weit nach Mitternacht konnte er den versehrten Andrej und 2 Maschinen abliefern.
Die Rückreise hatte ich mir vorab auch auf zwei Tage geplant. Bis nach Salzburg nutze ich nach Möglichkeit kleine Straßen und vermied dank des wunderbaren Sonnenschein auch die Autobahn mit meiner GS. Davon hatte ich auf der Anreise genug. Und mit Maut und Vignette treibt es nebenbei auch immer etwas die Kosten in die Höhe. Nach meinem Empfinden bleibt auch der Reisespaß dabei auf der Strecke. Lieber verzichte ich auf einen Tag vor Ort als mir die Autobahnhatzerei auf dem Moped an zu tun.
Vielleicht auch noch auf einer deutschen Autobahn im Stau zu landen und aus Angst vor den neidvollen Blechkastentreiber ein Bußgeld zu riskieren, weil ich vorsichtig den vorhandenen Platz ausnutze, um nicht in der Blechkarawane im vollen Sonnenschein ohne Klimaanlage mürbe zu werden und wegen Überhitzung einfach umzufallen. So ganz ohne deutsche Autobahn geht es dann doch nicht, wenn ich halbwegs pünktlich in Nürnberg ankommen möchte. Und schlängele ich mich nicht ganz regelkonform durch einen Stau. Ich mag heute Abend noch Tango tanzen gehen.
Am Sonntagmorgen landen wir auf der Suche nach einer Stärkung für den Tag in einer Bäckerei, die angibt, hier wäre der städtebauliche Mittelpunkt von Nürnberg.
Neben Städtemarathon (Schleizer Dreieck, Weißenfels, Merseburg, Halle, Bernburg) produzierte Flummi erneut ein Tankadrenalinkick. Die vorausgehenden Serpentinenjagd mit Sozius und Gepäck auf fremder Maschine, welche sie anders als zu Tourbeginn zügiger bezwang, zog ihr doch wohl ihre Akkus leer, das sie den Hinweis von Jörg doch bitte die nächste Tankstelle anzusteuern, einfach ignorierte. Entsprechend kam dann die Quittung dafür. Die Tankstelle im Rückspiegel deutete der Streik der Gasannahme die Leere im Tank an. Die GS rollte bis zur nächsten Abbiegemöglichkeit 500m bergab friedlich aus und verstummte.
Navigators Geheimtrick, die Lady flach auf die Seite zu legen, entlockte ihr ausreichend Spritreserven, um sie doch noch zur Tankstelle navigieren zu können.
Belohnt wurde die Aufregung mit Flummi am Lenker durch ein Farbenfrohes TulpenMEER am Ende der Holländerstraße.
Am tiefblauen Horizont wechselten magentafarbene, purpurrote, gelbe und weiße Tulpenfelder, deren Leuchtkraft von der Sonne intensiviert wurden.
Um 21:14 Uhr steht meine GS nach 4.488 km wieder vor der heimischen Garage.
Das Vmax stammt nicht von der Autobahn.
Da halte ich mich eher zurück mit den Geschwindigkeiten.
Die 186 km/h erreichte die GS auf der Buckelpiste von ehemaliger Start/Landebahn an der Flugzeugkaverne.
Ich freue mich über konstruktive Kommentare.
Nutze bitte dafür den unteren grünen Button zum Gästebuch.
DANKE